Freitag, 22. Oktober 2010

Geschafft: Mount Kinabalu, 4095,2 m

Nach der abendlichen Ankunft in Kota Kinabalu gab es schon das erste kleine Problem. Unser Hostel, zu dem uns der Taxifahrer gebracht hat, findet unsere Reservierung nicht! Nach kurzem Ueberlegen und Check der Bestaetigung - wir sind im Falschen! Wer kann schon vermuten, dass es in KK ein „Borneo Backpackers“ und ein „Borneo Global Backpackers“ gibt? Schlussendlich sind wir dann nach einer Wanderung doch in unserer gebuchten Unterkunft gelandet.

Ich frage mich immer, wie solche Hostels ueberleben koennen, wenn eine Nacht pro Person nur 2,5 € kostet, wo ja schon fast alles fuer das inkludierte Fruehstueck draufgeht (ich kann sehr viel essen :-)

Am diesem Abend frueh ins Bett um am naechsten Morgen ab 5.30am fit und bereit fuer die grosse Wanderung zu sein. Vor der grossen Wanderung war aber noch eine kleine angesagt, naemlich zur Busstation, von der wir mit einem Kleinbus zum 2-Stunden-entfernten Kinabalu Park gebracht wurden. Vor dem Start wurde alles Organisatorische erledigt: check-in, Guide bezahlen, Lunchpacket abholen und Rucksack abwiegen (meiner war mit 10 Kilo zwar der zweitschwerste, aber ich hab gut berechnet, denn der gesamte Inhalt wurde in Verwendung gebracht – wenn auch nicht nur von mir allein).

Wir starteten unseren Fussmarsch vom Timpohon Gate, das auf 1866 m liegt. An diesem Tag galt es, 1395 Hoehenmeter verteilt ueber 6 Kilometer zurueckzulegen. Die Wanderung war zwar anstrengend, aber dennoch leichter zu bewaeltigen als gedacht. Wir waren sogar so schnell unterwegs, dass unser Guide uns des oefteren bremsen wollte (oder vielleicht auch deshalb, weil er nicht der Schnellste war). Waehrend unserem Aufstieg konnten wir die unglaublich schoene Natur bestaunen, in der nicht nur fleischfressende Pflanzen und noch nie gesehenen Voegel beeindruckten. In der Mitte der Wegstrecke legten wir eine kleine Mittagspause ein, in der wir unser energiereiches Lunchpacket verspeisten.

Nach insgesamt 4,5 Stunden konnten wir uns endlich in unserem Quartier auf 3261 m Seehoehe ausruhen. Am Abend gab es dann ein grandioses Buffetessen und anschliessend wieder frueh ins Bett, um halbwegs ausgeschlafen um 2 Uhr wieder aufstehen zu koennen. Der mit 2:30 Uhr geplante Start ist leider ins Wasser gefallen, denn ab 1 Uhr frueh hat es geschuettet wie aus Kuebeln. Verzweiflung, denn laut Guide ist die Gipfelwanderung bei diesem Regen viel zu gefaehrlich. Fertig angezogen mit unseren 4 bis 5 Schichten Gewand warteten wir also in der Hoffnung, dass es bald trocken werden wuerde. Um 4 Uhr frueh dann die Hoffnung vorerst aufgegeben und mit einem Wecker auf halb 6 noch einmal ins Bett gelegt. Der Wecker klingelte, und kein Regen mehr zu hoeren.... juhu, wir koennen starten :-) Obwohl wir den Sonnenaufgang nicht vom Gipfel aus, sondern "nur" vom Quartier aus beobachten konnten, waren wir froh, dass sich unsere schlimmste Befuerchtung, noch eine Nacht hier verbringen zu muessen, nicht bestaetigt hat.
Um 6:15 dann endlich unser lang ersehnter Start zum Gipfel.
an meinen Haenden das sind keine komisch aussehenden Handschuhe, sondern Socken :-)

Diesmal war die Besteigung etwas anstrengender, aber auch kein Wunder, denn an diesem Morgen mussten wir 834 Hoehenmeter auf einer Strecke von 2 km zuruecklegen. 2 Stunden spaeter haben wir es geschafft. 8:30 Uhr: Low's Peak! (das kann auch nur den Asiaten einfallen, benennen den hoechsten Gipfel Low's Peak) - mit 4095,2 m Seehoehe mein neuer Hoehenrekord. Ein unbeschreibbar schoenes Gefuehl, den Gipfel bezwungen zu haben und dann die herrliche Aussicht geniessen zu duerfen.
Vor dem Beweisschild dann ordentlich viele Fotos gemacht- leider waren wir zu schnell fuer unseren Guide, der mit der Oesterreich-Fahne nie den Low's Peak erreichte (jedenfalls nicht an diesem Tag).

Den Abstieg haben wir etwas unterschaetzt, denn das staendige Bremsen und die vorsichtigen Schritte auf den rutschigen Felsen koennen ziemlich anstrengend sein, was wir auch die naechsten 3 Tage lang gespuert haben. 
Kurz nach 13 Uhr waren wir dann wieder im Headquarter, staerkten uns bei einem guten Buffet und holten stolz unsere Urkunden.
Bei einem anschliessenden Ausflug zu den Hot Springs konnten wir uns ein wenig von den Anstrengungen erholen. 

Am Samstag dann keine Bewegung ohne Schmerzen - trotzdem schafften wir es mit langsamen Schritten zum Bus und zur Faehre um auf die Inseln Sapi und Mamutik zu gelangen. Dort wachten wir immer wieder von unserem Entspannungs-Schlaf auf und starteten zwischendurch Schnorchel-Versuche.
Am Sonntag nicht nur Muskelkater, sondern auch noch Sonnenbrand - und dann auch noch in extremer Hitze eine Shopping-Tour durch die Maerkte von Kota Kinabalu. Der Heimflug am Nachmittag bedeutete baldiges Ausruhen im eigenen Bett (oder besser: auf der eigenen Matratze) und nichts mehr tun - waere da nicht die Praesentation am naechsten Tag. 
Ein wunderschoener Ausflug, und der Low's Peak ist auf jeden Fall 3 Tage Schmerzen wert!


2 Kommentare:

  1. Asiaten sind zwar strange, da geb ich dir recht - der Low's Peak heißt aber Low's Peak weil der erste der oben war den Nachnamen Low hatte ;-)
    Sonst sehr cooler Eintrag, hell yeah, wir haben es geschafft :-D

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  2. Aaah... wieder etwas schlauer jetzt :-)
    Yes! We came, we saw, we conquered!

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